Das Baudatum des Wall-Holländers mit seinem verputzten konischen Bruchsteinturm ist nach wie vor unbekannt, wird aber um 1807 geschätzt. Im Zuge der Restaurierung hat er eine neue Mühlenhaube mit Windrosenanlage und windgängigen Segelflügeln erhalten.
Wenn schon das Baudatum dieser Mühle - im
Ort
nur "Maschmeyers Mühle" nach dem früheren Müller genannt
- bisher nicht genau festzustellen war, so soll hier wenigstens die
bekannte
Mühlenentwicklung im Ort erwähnt werden. Die erste
(Wasser-)Mühle
wurde bereits zur Zeit Bischof Werners (1153-1170) erwähnt, 2
weitere
Wassermühlen folgen im Laufe der Jahrhunderte. Von allen 3
Mühlen
wurden die letzten Spuren erst im 20.Jahrhundert beseitigt. 1740 wird
die
erste Windmühle - eine königliche Bockmühle - mit
Roßmühle
erwähnt, die 1832 abgebrannt ist. Eine weitere Windmühle -
als
Steinbrinks Mühle bekannt - wird um 1930 abgebrochen. Als letztes
wurde 1910 eine Genossenschaftsdampfmühle eingerichtet, die 1972
den
Betrieb eingestellt hat.
Bereits 1837 ist am Standort der heutigen
Mühle
im Urmesstischblatt eine Windmühle eingezeichnet. Ob dies die
heutige
ggf. als Nachfolgebau der abgebrannten königlichen Mühle ist
oder ob die 1837 gezeichnete später nochmals durch eine andere
(größere?)
Mühle ersetzt worden ist, ist bis heute nicht geklärt.
Maschmeyers Mühle erhielt 1910 einen
Dampfmaschinenantrieb
als Ersatz für den Windantrieb. Ein Foto aus dieser Zeit zeigt
zwar
noch nur leicht beschädigte Flügel an der Mühle (2
für
Segel, 2 für Jalousien), die Windrosenanlage ist jedoch schon
nicht
mehr funktionstüchtig. Die Flügel wurden später "vom
Sturm
runtergeholt". Mit dem neuen Antrieb wird gleichzeitig ein an der
Mühle
angebautes Sägewerk betrieben und der Müller verkauft nun
auch
noch Holzkisten an die Glasfabrik Porta.
1927, das Sägewerk war bereits stillgelegt
worden,
wurde ein neuer Elektromotor als Mahlmühlenantrieb eingebaut. Kurz
nach 1945 wurde der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt. Der
Verfall der Mühle begann.
Als 1987 die Restaurierungsarbeiten begannen, waren
von der Mühleneinrichtung noch die Motorantriebswellen, Reste von
2 Steinmahlgängen, 1 Walzenstuhl und Hilfsmaschinen (Reinigung,
Schälmaschine)
vorhanden. Sie waren jedoch zum größten Teil - insbesondere
alle Holzteile - nicht mehr zu retten.
Heute treibt ein Elektromotor wieder das alte
Getriebe
und setzt auf dem früheren Mehlboden einen Elevator und einen
Stein-Mahlgang
mit Askania-Sichter für Besucher in Bewegung. Außerdem sind
verschiedene Müllereimaschinen - teilweise in Betrieb - als
Ausstellungsstücke
zu besichtigen.
In einer weiteren Etage - dem früheren
Steinboden
- lädt eine kleine "Müllerstube" zum Verweilen ein. In dieser
können frischer Kuchen und frisches Brot, aus dem Backhaus neben
der
Mühle, genossen werden.
Dieses Backhaus stammt aus dem Jahre 1855 und wurde
1991 in Holzhausen neu aufgebaut.
(Quelle:??)